Montag, Oktober 31

Ein schöner Herbsttag mit Biss

Die wärmende Sonne hat mich gestern den ganzen Tag lang begleitet. Es war eine der kürzesten Etappen am gesamten Weg bisher, die mich auf der rechten Donauuferseite bis nach Harsova und der Brücke bei Vadu Oii brachte. Der hügelige Streckenverlauf hat den wunderschönen Herbstag nicht betrübt, obwohl mir die vielen Strassenkilometer des Auf und Ab's schon sehr schwer gefallen sind. Es ging langsam voran, jedoch immer wieder mit sensationellen Blicken auf die Donau und die Ebene dahinter.

Während ich auf meinem Weg nach Norden auf immer gepflegter wirkende Orte und Häuser auch abseits der Hauptverkehrsrouten treffe, gewinne ich mit der zunehmenden Belastung auch langsam den Eindruck, dass mir die kürzeren Etappen, an denen ich ohne Zeitdruck gemächlich Richtung Etappenziel fahre, schwerer fallen als die langen. Ein bisschen Druck muss anscheinend sein, um den richtigen Biss zu kriegen.

Apropos Biss. Bissiger als die vielen kleinen Steigungen war heute aber nur ein Hund. Ein schöner, großer weißer Hund hat mich am späten Nachmittag schon bellend empfangen, als ich bei Tichilesti um die Ecke einbog, und gerade dabei war an dem von ihm bewachten Areal vorbeizufahren. Ich erkannte sofort, dass das Tor unterhalb Platz genug bietet, das sogar der Riese darunter durch auf mich zustürmen kann. Shit. Natürlich schafft er das locker und er ist mir schon auf den Fersen, woraufhin ich mit neu gewonnener Lockerheit - es ist ja bisher nichts passiert - ihn einfach wieder links liegen lassen und ihn nicht mal beachten wollte. In diesem Moment spüre ich aber schon einen festen Zug von hinten, und ich denke schon an einen zerfetzten Reifen oder ähnliches... Ein Blick zurück und ich merke, dass der blöde Hund den am Gepäck flatternden Wimpel, welchen ich vom Pischelsdorfer Bürgermeister bei der Abreise überreicht bekam, erwischt hat. Nicht nur der Wimpel ist nun gerissen, auch die Taschenhalterung hat's hinter sich... Na Bravo!

Heute werde ich auf der letzten Brücke wieder die Donauseite wechseln und fahre danach dem Hauptstrom entlang Richtung Braila, von wo nur mehr 100 km bis Tulcea auf mich warten.

4 Kommentare:

  1. Hallo Gregor!

    Einen schönen Bart hast du dir schon wachsen lassen! ;)
    Wir verfolgen deinen Blog seit Anfang an und wünschen dir für deine letzten Etappen auf deiner Reise alles Gute!

    Fam. Muhr Jun.

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  2. Hallo, ihr jungen Muhr's!

    Vielen Dank fürs verfolgen, das motiviert mich sehr... Jetzt is es aber ned mehr weit, dann bin ich echt mit dem Radl ans Meer gefahren ;)

    Alles Liebe auch an Hildegard und Sepp!

    Gregor

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  3. Hallo Gregor! Natürlich haben auch Heri und ich deine Reise mit Interesse verfolgt. Hut ab! Dein Vorhaben übertrifft jeden Ironman. Der Heartbeat-Button begleitet uns in letzter Zeit überall hin. Wir wünschen dir für den Endspurt noch alles Gute. Du willst es genießen - tue es!
    Glg
    Heri und Ingrid

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  4. Liebe Ingeid und lieber Heri!

    Vielen Dank, die Worte von echten Marathoni's haben mich heute natürlich besonders motiviert! Und ich hatte es auch bitter nötig, die letzte Etappe hat noch mal alles von mir abverlangt... Steigungen!

    Die Reise is noch nicht vorbei, aber es is nur mehr eine Schifffahrt bis zum Donaukilometer NULL in Sulina.

    Lieben Gruß,

    Gregor

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