Donnerstag, Oktober 20

Das Eiserne Tor und auf nach Rumänien

Bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen um die 15 Grad bin ich gestern Richtung Eisernes Tor gestartet. Das Eiserne Tor ist ein mehrdeutiger Begriff, einerseits für das riesige Wasserkraftwerk zwischen Serbien und Rumänien mit den Derdap-Staustufen 1 und 2, die ja die Donau bis zu 140 km zurück aufstauen und viele Dörfer verschwinden und wie auch Donji Milanovac wieder neu enstehen ließen, andererseits aber auch verwendet für die engste Stelle im Donaudurchbruch circa 20 km davor.

Mit ein paar mittelmäßigen Steigungen und auch insgesamt 5 Tunnel erreiche ich die engste Stelle der Donau, wo mit nur 150 Metern Breite das rumänische Ufer zum Greifen nah scheint und die imposanten Felswände das Naturschauspiel besonders machen. Es sind hier auch einige Wanderwege gekennzeichnet, die wunderbare Ausblicke ermöglichen müssten, allerdings nur auf kyrillischer Schrift geleitet. Ein einsamer Ort zum innehalten und mal über den absolvierten Weg und Erlebnisse nachzudenken. Dabei fällt mir dann vor lauter Vorkommnisse in den letzten gut 2 Wochen nichts ein und ich sitze Wort- und Gedankenlos auf der Bank und beobachte ein einsames Touristenboot auf der Donau.

Weiter ging's dann doch einmal noch steiler bergauf und dann bergab durch die letzten beiden Siedlungen vor Sip, wo man das Kraftwerk Eisernes Tor schon ein paar Kilometer voraus erahnen kann. Zu dem Zeitpunkt als ich das Verkehrsaufkommen auf der rumänischen Uferseite sehe bin ich froh, dass ich die fast verlassene serbische Variante durch den Donaudurchbruch gewählt habe, um dann freundlich von 2 Grenzbeamtinnen verabschiedet und durchgewunken zu werden, obwohl ich nur für 2 Tage Unterkunftsbestaetigumgen habe. Schön war's in Serbien, den freundlichen Menschen verspreche ich wieder zu kommen. Auch den Gruß und die Wünsche für Biker an der Grenze kann man sich nicht schöner vorstellen, danke!

Das Kraftwerk selbst hätte ich mir beeindruckender vorgestellt. Leider war gerade auch kein Schiff zur Stelle, welches über eine Schleuse gehoben werden musste, schade. Jedoch allein die Gedanken über den doch letzten Grenzübertritt per Rad auf der Reise und die Bedeutung hat mich schon bewegt. Nicht nur das ich von einem Land ins andere übertrete, sondern ich kehre wieder in die Europäische Union zurück und ich wechsle sogar eine Zeitzone. Ich befinde mich nun in der Eastern European Time Zone und bin also der Zeit in Pischelsdorf, dem Kulmland, der Steiermark und Österreich um eine Stunde davon geradelt ;).

Heute habe ich einen Ruhetag eingelegt, um mich zu akklimatisieren, und um meine Batterien wieder aufzuladen für alle Erlebnisse und Wege in Rumänien auf meiner Reise Pischelsdorf am Schwarzen Meer.

Morgen soll's dann früh losgehen. Deshalb und weil ich heute nicht sonderlich viel unternehmen werde außer Bikepflege und Office, gibt's den nächsten Eintrag frühestens übermorgen. Bis dann, haltet mit die Daumen!





4 Kommentare:

  1. Gregor, danke für deine tollen Berichte! Freu mich jedesmal, wenn es wieder etwas neues zu lesen gibt. :) Sogar Oma liest schon fleißig mit.

    Osteuropa war für mich immer so naja... aber du machst es mir jetzt richtig schmackhaft ;)

    Übrigens: Gratulation zum perfekten Radiointerview! Also reden kannst wirklich! ;)

    Machs gut, halt durch und take care!
    Dein Fan! :)

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  2. Liebe Julia,
    Schoen von dir zu hören nach so langer Zeit, ich hoffe du hast dich bereits wieder in good old Austria eingelebt!
    Danke fuer die Blumen, sehr lieb. Hilft mir weiter am Weg!
    Oma, wenn dundas jetzt liest - ich pass weiterhin auf mich auf, versprochen! Und den Donaudurchbruch würdest du auch lieben und geniessen...
    Vielen Dank für eure HEARTBEAT-Spenden! Soweit ich höre, sieht es gut aus, dass ich das Minimalziel schon locker erreicht habe mit mindestens einem Gerät - mehr dazu bald!

    Alles Liebe!

    Gregor

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  3. Hy Gregor,
    du bist ja ein richtiger Geschichtenerzähler!
    So spannend und lustig wie du schreibst, könntest ja einen neuen Beruf ergreifen...
    wir haben gestern deine Ansichtskarte erhalten - haben uns sehr gefreut(Moritz besonders).
    Jetzt dürfts schon ein bißchen kalt sein bei dir - zieh dich also warm an und mach weiter so -beim Radeln und beim Schreiben.
    Liebe Grüße
    rg

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  4. Hi Renate,
    Vielen lieben Dank, das is sehr nett! Freu mich, wenn die Überraschung gelungen ist... Richtige Post ist man ja fast nimmer gewöhnt, gell?
    Rad lauft trotz minimini 8er und meinen Servicequalitäten noch immer super, bitte Rene ausrichten, dass ich brauch immer die Kette und Ritzerl reinige ;) bisher nur Probleme mit Taschen.... Erst einmal, heute morgen, Luft nachgepumpt.... Ich will's ja nicht verschreien hier, es ist Radmaessig und Wetter gewaltiges Glück dabei, sonst wäre ich noch nicht soweit...
    Lieben Gruss,
    Gregor
    ps: ich hoffe, ihr habt eure 3 Buttons schon wo geholt!

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