Mittwoch, Oktober 5

Ein ereignisreicher Tag oder die Geschichte von falschen Wegen, einem Sturz und der Donau

Wie kann ein Tag eigentlich schlecht sein, der mit einem Sonnenuntergang an einem tagelang herbeigesehnten Zwischenziel endet. Die Glücksgefühle verdecken nun, die teilweise anstrengenden, verzichtbaren Strapazen des heutigen Tages.

Aber von Beginn an: Um 10 Uhr starte ich nach einem unglaublich deftigen ungarischen Frühstück in der pannonischen Pampa - gestaerkt mit einer gegrillten Pustawurst, 2 blanchierten Eiern und einem Honigbrot. Normal nicht so mein Ding, ein deftiges Frühstück, aber kosten muss man - unter den Augen des Wirtes. Klingt zwar nicht so, aber es war wirklich nur kosten, der Wirt hat eigentlich ja 4 Wuerste und 4 Eier aufgelegt... da haette ich den Ruhetag schon heute einlegen und die Waesche nicht schon am Vorabend waschen müssen. Da ich gestern den Weg bis Győr nicht geschafft habe und abseits des Weges eine Unterkunft genommen habe, nehme ich besten Gewissens eine Abkürzung zurück zum Dammweg, der mich jedoch wieder zum gestrigen vorletzten Etappenort Rábapatone brachte - 8 km umsonst auf mühsamen tiefem Schotterweg.

Ein guter Beginn, vor allem wenn der weitere Weg für 22 km nicht wieder ein- und derselbe schottrige Dammweg bis an das Ziel der Stadteinfahrt in Győr gewesen waere. Belohnt wurde ich aber nach der einsamen Tortur (bis auf ein paar Mitarbeiter der Au-Verwaltung bei der Baumpflege, habe ich auf 22 km niemand getroffen) mit einer schmucken Altstadt, die echt sehenswert ist. Auf der Suche nach einem Weg aus der Stadt in Richtung Donau, finde ich bei einer riesigen Kreuzung plőtzlich das Schild Euro Velo 6 Route (die Radverbindung vom Atlantik bis ans Schwarze Meer). Voller Freude trete ich in die Pedale, damit ich nach dem langen Aufenthalt in der Stadt und der Fotosessions an der Raabmündung in die Mosoni-Duna (Seitenarm der Donau) endlich die erste Großtadt verlassen konnte. Ich bin doch von einigen Reiseberichten gewarnt worden. Auf einem Fahrrad ist das dann doch nicht so einfach, und schon bin ich etwas unaufmerksam bei einer Querung des Radweges mit dem Vorderrad sogleich in der naechsten Eisenbahnschiene gelandet. Daraufhin habe ich mich dann nicht wirklich elegant, aber doch wirkungsvoll am Asphalt abgestützt und eine Vollbremsung hingelegt. Auf, alle Sachen wieder gepackt und ab durch die Mitte, nur raus aus der Stadt... Nach dem überstandenen ersten Schock und einige Zeit spaeter, realisier ich den entstandenen "Achter" im Vorderrad. Macht nix, weiter und am Abend versuchen zu reparieren... Kurz darauf treffe ich die ersten Touren-Biker mit noch mehr Gepaeck als ich auf den Radeseln. Andreas und Caroline aus Bayern (eigentlich ein Berliner und eine Thüringerin) sind am Weg nach Istanbul, bis Weihnachten. Eine halbe Stunde plaudern spaeter, komm ich dann bei der Vorstellung meines GPS ipads drauf, dass die Velo 6 nicht am Wasserweg vorbei führt... Umdrehen, einige Kilometer umsonst geradelt und zurück Richtung eines "Neu-Reichen-Vorortes" von Győr. Bald 18 Uhr, das heutige Tagesziel in Komarno scheint sowieso schon unerreichbar fern. Ich rechne schon damit, dass ich mein Zelt wieder irgendwo in der Pampa, noch vor der Donau aufstellen muss. In der Eile lande ich dann doch in einem Zielort mit dem ich für heute nicht mehr gerechnet habe. Günyő, der Ort wo die Mosoni-Duna wieder den Donaustrom erreicht. Und siehe da, vor mir liegt einer der schőnsten Orte an der Strecke und die Pension Duna Panorama erwartet mich mit einem perfekt deutsch sprechenden Hausherrn. Rad verstaut und raus auf die geniale Terasse für ein Foto der Donau bei Sonnenuntergang...

5 Kommentare:

  1. Oh, mist, ich hoffe du kannst den Achter richten! btw: tolle Fotos! ;´:)

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  2. Hi Grexi,
    verfolgen deine Route täglich. Super Fotos. Wir hoffen alle, dass es dir gut geht. Auf den Fotos siehst du noch topfit aus. Wir rühren einstweilen kräftig die Werbetrommel für dich im Kulmland.

    GLG
    Joachim

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  3. hey gregor!
    find die fotos sehr toll und wahnsinn, was du trotz paar pannen, schon alles zurück gelegt hast.
    gut dass der sturz halbwegs glimpflich verlaufen ist.
    pass auf dich auf und gute weiter reise! go grexi, go go go!

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  4. zs gregor,

    sehr coole fotos!!!
    pass auf dich auf und geniesse die reise....
    lg aus gastein
    berni

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  5. Hallo Gregor Sensationeller Tag heute,super Fotos, verfolgen täglich deine Berichte.
    Viel Glück weiterhin
    go for heartbeat,wir unterstützen dich

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