Montag, Oktober 17

Sonntagsfahrt in die Karpaten

Ich bin zwar gestern wegen des ORF Radio Steiermark Interviews früh aufgestanden, aber dennoch war es ein richtiger angenehmer Sonntag mit Stadtbesichtigung in Belgrad und anschließender recht einfacher Sonntagsspazierfahrt über 45 km nach Smederevo.

Belgrad bietet mit der Festung und dem Park Kalamegdan einen wunderbaren, ruhigen Ort der Entspannung abseits der geschäftigen Stadt, wo auch Sonntags alle Geschäfte offen halten. Touristen und Einheimische findet man hier bei gemütlichen Spaziergängen, beim Schachspiel, beim Sport jeglicher Art und sogar einen Basketball- und Tennisclub gibt es direkt an den Festungsmauern - mehr Ambiente geht nicht. Die Stadt selbst ist kein Juwel, weshalb ich für ein Foto einen nochmaligen Abstecher in die Skadarska gemacht habe, dem von Belgradern bezeichneten Bohemien Quarter, wo wir gestern mit dem serbischen Pärchen gegessen haben. Die Stadtausfahrt war kein grosses Problem, da ich, wie eine Woche zuvor in Budapest, wieder Sonntags unterwegs war, wo es doch ein wenig ruhiger ist. Auch hier muss ich sagen, dass ich das Verkehrsaufkommen und die Menschen falsch eingeschätzt habe. Man stelle sich vor, man fährt mit dem Rad direkt am Wiener Gürtel, ich denke nicht, dass man so rücksichtsvoll behandelt werden würde, wie ich hier. Einzig die Busfahrer kommen einem bedenklich oft zu nahe.

Nach 45 Minuten finde ich trotz stark befahrener Strassen ausserhalb der Stadt, eine landschaftlich durchaus reizvolle Strecke, da man einige Male über die Hügeln zurück nach Belgrad sieht, und bei dem traumhaften Wetter einige wunderschöne Blicke von oben auf meinen stillen Begleiter die Donau erhält. Leider gibt es hier keine Dammwege mehr, weshalb ich teilweise recht weit von der Doanu entfernt bin. Generell merke ich jetzt, dass es langsam Richtung Donaudurchbruch in den Karpaten geht. Es wird hügeliger, immer mehr anstrengende Steigungen, die jedoch dadurch die Strecke abwechslungsreicher und reizvoller machen als bisher.

Den ganzen Tag spüre ich schon ein wenig die Unsicherheiten die mit dem baldigen Eintreffen an der rumänischen Grenze auf mich zukommen werden. Von den freilaufenden Hunden mal abgesehen, mache ich mir Gedanken über den weiteren Routenverlauf. Obwohl ich mit einem Grenzübertritt wieder in der EU wäre, habe ich mich entschieden heute ab der Ortschaft Ram weiter der serbischen Seite des Donaudurchbruchs zu folgen. Auch nach den Karpaten steht die Entscheidung noch aus, ob ich gleich direkt dem Donaukanal nach Constanta ans Meer folgen soll und später ans Donaudelta fahre, oder dem natürlichen Verlauf durchs Landesinnere folgen soll. Die Suche nach geeignetem Kartenmaterial ist eröffnet, denn weder im Internet steht warum der Donauradweg hier nach Constanta am Meer führt, noch die Euro Velo 6 verrät es, aber das ist wieder eine andere Geschichte.

1 Kommentar:

  1. belgrad ist sicher schön... und du findest bestimmt den richtigen weg...uns außerdem ist es noch mehr reiz!! :)

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