Außer einer 6 km langen, schweisstreibenden Steigung waren die 90 km gestern bis Belgrad nicht sehr abwechslungsreich. Nichts als Landstraßen, nur 10 km Feldweg bis kurz vor der Stadt. Aufregend war nur, dass ich schon vormittags in Novi Sad von einem Niederländer, Kees angesprochen wurde, der seit 20. September vom Donauursprung in Donaueschingen bis ans Schwarze Meer unterwegs ist. Ein Kaffee und ein wahrscheinlich für typisches Gespräch unter Langstreckenradfahrern über Reiseerfahrungen, Rad, Bekleidung und Equipment später, mache ich mich auf den Weg nach Belgrad, wo mir Samstags, ausser vielen Traktoren im Niemandsland, nur Hochzeitsgesellschaften mit lauten Hupen entgegenkommen.
Belgrad selbst wirkt sehr aufregend, so vielfältig wie eine Metropole eben sein kann. Das spürt man schon bei der Einfahrt, obwohl die für mich nicht so beeindruckend wie in Budapest war, da die Stadt eigentlich eher an der Mündung der Save liegt, als direkt an der Donau. Kees und ich haben uns abends in Belgrad wiedergetroffen, und den Abend mit einem ihm bekannten Pärchen in einem serbischen Restaurant verbracht. Ein besonderer Abend in netter Gesellschaft und mit interessanten Gesprächen über die Geschichte, Kultur und Politik von Serbien.
Heute gibt's eine Stadtbesichtigung und danach einer eher kurze Sonntagsetappe Richtung Eisernes Tor.
Ohne gezielte Vorbereitung fuhr Gregor Fink im Oktober 2011 mit dem Rad 2267 km neben der Wasserroute, von Pischelsdorf entlang des im oststeirischen Kulmland entspringenden Römerbach bis ins Donaudelta. Kein Wettrennen gegen die Uhr, ein Sport-, Kultur- und Sozialprojekt für den Gewinn von Lebenszeit. Alleine auf Reisen, gemeinsam gegen den plötzlichen Herztod im Sport. Über 800.000 Heartbeats für ein längeres Leben als Initiative zur Ausstattung von Sportstätten mit externen Defibrillatoren.
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